Wednesday 1 October 2008

Aktionen gegen Diskriminierung

Lesben und Gays kämpfen in Brüssel mit originellen Ideen gegen Homophobie und andere Sexismen.


Homophobie auf offener Strasse

Hand in Hand durch die Straßen zu schlendern oder sich auf öffentlichen Plätzen zu küssen sollte in einer so multikulturellen und offenen Stadt wie Brüssel keine Probleme bereiten. Doch Maria* und Jessica* haben da andere Erfahrungen gesammelt. „Manchmal ist es nur ein Nasenrümpfen, doch meistens ist es mehr“, erzählt Maria. Besonders im Stadtzentrum werden die beiden jungen Frauen immer wieder zumeist von jungen Männern angehalten und belästigt. „Das kann von Beschimpfungen bis zu anrüchigen Kommentaren gehen, wie ‚na wie wär’s mit einem flotten Dreier’?“ Die beiden jungen Lesben haben es satt, sich in der Öffentlichkeit nicht wie ein Paar verhalten zu können. Doch sie sehen „keine andere Möglichkeit“, sagen sie, um den lästigen Angriffen zu entgehen.

Sichtbarkeit als Rezept für Veränderung

Dani* ist da anderer Meinung: „Sichtbarkeit ist das Wichtigste. Es nützt nichts wenn wir uns verstecken, dadurch wird sich erst recht nichts ändern in der Gesellschaft.“ Sie ist in mehreren Gruppen aktiv, die sich gegen Homophobie und andere Formen der Diskriminierung einsetzen, unter anderem bei den so genannten Rosaroten Panther. Diese Gruppe gibt es bereits in mehreren anderen Ländern, wie Kanada und Frankreich, und wurde dieses Jahr in Belgien gegründet. Sie wendet sich gegen das Wertesystem der herrschenden atriarchalkapitalistischen Gesellschaft, aber auch gegen eine Form des Konformismus innerhalb der Queer-community selbst.

JedEr zweite mit Diskriminierung konfrontiert

Laut einer Umfrage bei 5327 Männern und Frauen auf der Webseite GayBelgium.be sei bereits jedEr zweite Homosexuelle mit Diskriminierung oder anderen Formen der homophoben Gewalt konfrontiert gewesen. 13 Prozent der Befragten hätten direkt reagieren müssen. Es handle sich dabei mehr um verbale als um physische Angriffe.

Originelle Aktionen mit Humor

Mit Humor und originellen Ideen entwerfen die Rosaroten Panther Aktionen, die die Aufmerksamkeit von PassantInnen auf problematische Themen herbeirufen sollen. Eine der ersten dieser Aktionen in Belgien bezog sich auf den Valentinstag. Mit rosaroten Flyern und Sprüchen wie „Meine Liebe ist keine Ware“, „Feier heute zu dritt, lade deinE Ex ein“ oder „Ich hab kein Geld, liebe dich aber trotzdem“ hinterfragten sie die Vermarktung der Liebe und den
spezifischen Heterosexismus dieses Festes. Eine weitere Aktion stellte eine Hommage auf Luna dar, einer 42jährigen Transsexuellen, die in Portugal Anfang April 2008 ermordet wurde. Mit einem symbolischen Sarg zogen die Panther von der Botschaft Portugals in Brüssel bis zum
Denkmal des portugiesischen Dichters Fernando Pessoa und sorgten damit für reichlich Aufregung bei den PassantInnen.

CAROLINE AUSSERER

Wer sich für die Rosaroten Panther interessiert, besuche die Webseite http://www.pantheresroses.be/ oder schreibe an info@pantheresroses.be.
* Alle namen sind fiktiv

2 comments:

Anonymous said...

Notwendigkeit zu uberprufen:)

Anonymous said...

Watch Carnage Online

[url=http://remiaso.sws2011.com]instant payday loans[/url]

payday uk